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Omnibus-Initiative der EU zur Nachhaltigkeitsberichterstattung

Echte Entlastung für Unternehmen oder entstehen dadurch neue Unsicherheiten? Die Europäische Kommission hat mit der Omnibus-Initiative ein Reformpaket vorgestellt, das Unternehmen bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung und den Sorgfaltspflichten entlasten soll. Die Initiative betrifft insbesondere die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) und die EU-Taxonomie. Ziel ist es, bürokratische Hürden zu senken, Berichtspflichten gezielter zu gestalten und mittelständische Unternehmen zu entlasten.

Im Bereich der CSRD soll der Anwendungsbereich eingeschränkt werden. Künftig wären nur noch Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von > 50 Mio. € berichtspflichtig. Zudem sollen KMUs zwei Jahre mehr Zeit für die Umsetzung erhalten, sodass eine Verschiebung bis 2028 möglich ist.

Bei der CSDDD werden die Anforderungen an unternehmerische Sorgfaltspflichten angepasst. Künftig sollen Unternehmen nur noch für ihre direkten Geschäftspartner verantwortlich sein. Außerdem entfällt die zivilrechtliche Haftung. Auch hier ist eine Verschiebung des Inkrafttretens auf Mitte 2028 vorgesehen.

Die EU-Taxonomie soll ebenfalls vereinfacht werden. Die Berichtspflicht wird auf die größten Unternehmen beschränkt ( >1.000 MA, >450 Mio. € Umsatz). Zudem wird eine Wesentlichkeitsschwelle eingeführt, sodass sich Unternehmen auf relevante Aktivitäten konzentrieren können. Eine genauere Definition der teilweisen Taxonomie-Konformität wird geprüft. Weitere Vereinfachungen betreffen die regulatorischen Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen sollen durch reduzierte Berichtspflichten entlastet werden.

Die Omnibus-Initiative befindet sich noch im politischen Abstimmungsprozess. Sie muss sowohl vom Europäischen Parlament als auch vom Rat der EU beraten und verabschiedet werden. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob und in welcher Form die geplanten Änderungen umgesetzt werden.

Was halten Sie von den Anpassungen? Lassen Sie uns gerne darüber sprechen!

 

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Über den Autor: Cedric Baran ist Senior Consultant bei der drjve AG, arbeitet seit März 2018 in der Abteilung Corporate Performance Management. Als Senior Consultant verantwortet er hauptsächlich die fachliche und technische Implementierung von CPM-Systemen und beschäftigt sich bei der drjve seit 2022 mit dem Thema ESG. Durch seine ESG Expert Certification von CCH Tagetik steigt er nun aktiv in die Implementierung von ESG Reportinganforderungen und die Integration von ESG ins Performance Management ein

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